Der Mond und die Mondphasen als Gartenhilfe
Agrarische Mondkalender dienen vielen Gärtnerinnen und Gärtnern bis heute als praktische Gartenhilfe, auf die sie nicht verzichten möchten. Wir stellen unseren Mitgliedern sowie den Abonnentinnen und Abonnenten unseres Magazins Gartenfreund / Jardin vivant diesen Ratgeber weiterhin online gratis zur Verfügung.
Der Erdmond ist unter dem lateinischen Namen Luna nach der gleichnamigen Mondgöttin bezeichnet. Um «unseren» Mond herum reihten und ranken sich seit jeher vielerlei Mythen. Inzwischen ist der Mond aufgrund seiner distanzmässigen Nähe zur Erde (der mittlere Abstand beträgt «nur» rund 384.400 Kilometer) wissenschaftlich sehr gut erforscht.
Der Mond hat im Denken und Glauben der Menschen schon in frühen Kulturen eine ganz besondere Bedeutung eingenommen. Darauf weisen archäologische Funde und Studien hin. Aufgrund der Sichtbarkeit der Vorgänge am Himmel haben die Menschen die Sonne und den Mond oft als Gottheiten verehrt. Unter anderem ist das Phänomen des Neumondes zum Sinnbild für Wiederkehr geworden.
Die Mondwahrsagetexte, auch Mondbücher genannt, brachten Zukunftsprognosen mit dem Mond in Beziehung. Die agrarischen lunaren Kalender wurzeln in mittelalterlichen Bauernkalendern. Astrologische Mondkalender kamen erst im 19. Jahrhundert auf.
Was ist ein Mondkalender?
Ein Mondkalender kombiniert einen astronomischen Lunarkalender mit einem Interpretationssystem aus der Astrologie. Die zwölf Tierkreiszeichen und die Mondphasen spielen dabei eine grosse Rolle. Die zwölf Mondmonate werden zu einem Mondjahr (Lunarjahr) zusammengefasst. Dieses ist ca. 11 Tage kürzer als ein Sonnenjahr in einem Solarkalender. Bei einem Lunisolarkalender wird hingegen mit einem gelegentlichen Schaltmonat eine grobe Anpassung des Lunarkalenders an das Sonnenjahr vorgenommen.
Mit Hilfe eines Mondkalenders orientieren sich Menschen am Mond, damit bestimmte Tätigkeiten besser gelingen. Die agrarischen lunaren Kalender schreiben verschiedenen Ereignissen einen Zusammenhang zwischen Mondperioden und Pflanzenwachstum zu:
- den Mondphasen (Zu- und Abnahme des Mondes)
- der Entfernung zwischen Mond und Erde
- dem auf- und absteigenden Mond (d. h. abwechselnd nördlich des Himmelsäquators – hochstehend; und südlich des Himmelsäquators – tiefstehend)
- in den Mondständen in den Tierkreiszeichen.
Forsche über alte Bohnensorten
Willst Du an einem spannenden und europaweiten Experiment teilnehmen? Unser Beitrag Forsche über alte Bohnensorten in Deinem Garten erklärt alle Details. Du bekommst Samen von sechs alte Bohnensorten und ziehst diese in Deinem Garten (oder Balkon, Terrasse, etc.) auf. Du berichtest in einer eigenen App über die verschiedenen Stadien von der Aussaat bis zum Ernteerfolg und dem Geschmack der Bohnen. Anmeldeschluss ist der 29.2.2024.
Erfahrungen aus Jahrhunderten
Seither erschien in unserem zweisprachigen Magazin «Gartenfreund/Jardin vivant» für unsere Mitglieder als auch Abonnentinnen und Abonnenten monatlich der Mondkalender gestützt auf den «Saat- und Pflanzkalender» des Appenzeller Verlagshauses Schwellbrunn.
Dieser Kalender zeigt, wie der Stand des Mondes zu den Tierkreiszeichen im Umgang mit Nutz- und Zierpflanzen genutzt werden kann. Nach den Angaben der Herausgeberin Yvonne Steiner basiert das Kalendarium auf dem Appenzeller Kalender, der seit 1722 erscheint. Die Arbeit mit den astronomischen Informationen im Saat- und Pflanzkalender stellt also auf Erfahrungswerte aus Jahrhunderten ab.
Der Mondkalender kündigt die Wurzel-, Blüten-, Blatt- und Fruchttage an, welche die Pflege der verschiedenen Kulturen bestimmen. Er zeigt dir die besten Zeiten für die Arbeiten auf deiner Gartenparzelle: Säen, Pflanzen oder Umpflanzen, Pikieren, Düngen, Schneiden, Kompostieren, Schädlingsbekämpfung, Pflücken, Ernten und Lagern. Er weist ausserdem auf Zeiten hin, in denen die Pflanzen der Gefahr von Krankheits- oder Schädlingsbefall besonders stark ausgesetzt sind. Kurz zusammengefasst lässt sich sagen: Der Mondkalender gibt Ratschläge, wie du das Beste aus günstigen Himmelskonstellationen machst und die Fallstricke kritischer Tage vermeidest. Auch bei fehlenden wissenschaftlichen Beweisen gilt für neu Einsteigende: Probiere es doch ganz einfach selber aus und lass dich überraschen.
Änderung für unsere Mitglieder
In den Druckausgaben des Gartenfreund / Jardin vivant werden wir ab Ausgabe «Dezember 2023/ Januar 2024» den Mondkalender nicht mehr publizieren. Er ist für die Abonnentinnen und Abonnenten unseres Magazins aber weiterhin online gratis verfügbar, auf derselben Seite wie das Magazin Gartenfreund. In einer Papierversion kannst du als unser Mitglied den Mondkalender nur noch auf deine ausdrückliche Bestellung hin erhalten. Du bestellst die Papierversion ganz einfach auf unserer Website und bekommst sie (gratis) auf dem Postweg direkt nach Hause geliefert.
Mondkalender als PDF
Der Mondkalender ist ab 2024 für unsere Mitglieder und Abonnentinnen und Abonnenten unseres Magazins weiterhin gratis verfügbar, und zwar dort, wo auch das E-Magazin ist: E-Magazin Gartenfreund.
Keine totale Mondfinsternis im 2024
Was erwartet dich eigentlich im kommenden Jahr in Bezug auf eine Mondfinsternis?
2024 werden wir in der Schweiz am 25. März lediglich eine Halbschatten-Mondfinsternis und am 18. September eine partielle Mondfinsternis beobachten können. Die nächste totale Mondfinsternis kannst du erst ein Jahr später, nämlich am 14. März 2025 erwarten. In Europa wird allerdings der Mond dannzumal bereits untergegangen sein, bevor die totale Finsternis beginnt. In den frühen Morgenstunden wirst du hier in der Schweiz daher leider erneut lediglich eine partielle Finsternis beobachten können.
Übrigens – hast du das aus deiner Schulzeit noch präsent? Je gerader sich die drei Himmelskörper Sonne, Erde und Mond aufreihen, desto weiter taucht der Mond in den Erdschatten ein. Befinden sich die drei Himmelskörper also auf einer nahezu geraden Linie, so ist das Ergebnis eine totale Mondfinsternis. Viele nennen sie aufgrund der kupferroten bzw. bräunlichen Verfärbung des Mondes auch «Blutmond». Bei einer partiellen Mondfinsternis streift ein Teil der Mondoberfläche den äusseren Rand des Erdschattens. Eine Halbschatten-Mondfinsternis entsteht, wenn die Abweichung bei der Aufreihung der drei Himmelskörper noch grösser ist: Der Mond wird dann nur vom Halbschatten der Erde bedeckt. Da die Mondoberfläche dabei noch direktem Sonnenlicht ausgesetzt ist, wird diese Art der Mondfinsternis oft übersehen und mit einem gewöhnlichen Vollmond verwechselt.
Mondkalender zweisprachig
Den Mondkalender stellen wir zweisprachig zur Verfügung: Ihr findet auf unserer französischsprachigen Seite dazu den Beitrag Calendrier lunaire 2024.
Quellen:
Mondkalender (Astrologie) – Wikipedia
Sonne, Mond und Sterne – Rechner & Info (timeanddate.de)
Jacqueline Cortesi