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GartenNetzBern GNB

Wo tauschen sich Berner Gärtnerinnen und Gärtner aus? Zum Bespiel innerhalb des GartenNetzBern (GNB). Dieses ist recht jung und daher noch nicht überall bekannt. Begonnen hat dessen Entstehungsgeschichte, wie so oft in solchen Fällen, mit dem spontanen Austausch Gleichgesinnter. Daraus ist ab 2017 langsam ein Zusammenschluss von Organisationen und Projekten im Bereich Urban Gardening entstanden. Seit 2021 tritt das GartenNetzBern offiziell unter dieser Bezeichnung auf.

GartenNetzBern als Zusammenschluss im Bereich Urban Gardening

Vernetzt haben sich im GNB lokale Familiengartenvereine, Gemeinschaftsgärten und andere Gartenprojekte, Einzelpersonen sowie Mitarbeitende von Stadtgrün Bern. So wächst das GNB stetig. Ob aus der informellen Gruppierung später einmal ein Verein entstehen wird, ist offen.

Aktuell sind folgende Gruppen oder Verbände Netzwerk-Partner des GNB:

GartenNetzBern: Alles blüht und wächst im Familiengarten Selhofen im Juni 2023 (Foto: Jacqueline Cortesi)
GartenNetzBern: Alles blüht und wächst im Familiengarten Selhofen im Juni 2023 (Foto: Jacqueline Cortesi)

Die OGG Bern koordiniert das GNB

Das GNB ist bisher nicht als Verein organisiert und hat daher keinen Vorstand und keine Geschäftsleitung. Die für das GNB unabdingbare Koordinationsarbeit erbringt die Oekonomische Gemeinnützige Gesellschaft Bern (OGG Bern). Bis Ende Juni 2023 war dafür Annekathrin Jezler zuständig. Ab Juli wird Anna Gschwend diese Funktion übernehmen. Eine ehrenamtliche Kerngruppe des GNB unterstützt die zuständige OGG-Mitarbeiterin.

Die OGG ist ein gemeinnütziger Verein. Er setzt sich – teilweise über Tochtergesellschaften – unter anderem für den Schutz des Bodens, für Urban Gardening, gegen Food Waste und für ein soziales Miteinander ein. Der Verein wurde 1759 mit dem Ziel gegründet, durch verbesserte Anbaumethoden mehr Nahrungsmittel zu produzieren und Hungersnöte in der Schweiz definitiv zu beseitigen. Heute initiiert, fördert und unterstützt der Verein innovative Projekte für ein nachhaltiges Ernährungssystem. So hat die OGG beispielsweise 2020 den Weltacker Bern initiiert, der zum Nachdenken über Zusammenhänge zwischen Essen, Landwirtschaft und Umwelt anregt. Auf dem Weltacker kannst du erleben, wieviel Ackerfläche die 50 häufigsten Kulturen weltweit in Anspruch nehmen. Gruppen jeglicher Art können Führungen bei Weltacker Bern buchen.

GartenNetzBern als Arbeitskreis im Ernährungsforum Bern

Das GNB ist ein «Arbeitskreis» des Ernährungsforums Bern (EFB). Das EFB bezweckt, in der Stadt und Region Bern die umwelt- und sozialverträgliche Ernährung zu fördern. Die direkte Zusammenarbeit zwischen GNB und EFB ist, wie die beiden Gruppierungen selbst, noch im Wachstum.

Das EFB ist ein Verein mit ca. 30 Mitgliedern bzw. Kollektiven. Es gibt verschiedene Arbeitskreise, wie eben das GNB oder Quafood. Dort wird diskutiert und geplant. Dabei entstehen in möglichst flachen Hierarchien mit viel Eigeninitiative Anlässe und Projekte. Quafood beispielsweise fördert das Teilen, Ausleihen, Weitergeben und Sammeln von Lebensmitteln im Quartier. Im August 2022 hat Quafood im Bärenpark Holunderbeeren gesammelt und zu Konfitüre verarbeitet. Ein anderes Projekt im Rahmen des EFB ist der Wissens- und Meinungsaustausch zum Ernährungssystem Bern. Jeden zweiten Dienstag des Monats findet zwischen Interessierten auf einem Agrarbetrieb, bei einer NGO oder in einem Restaurant ein solcher Anlass mit Apéro statt.

GartenNetzBern: Zu Besuch im Familiengarten Selhofen im Juni 2023 (Foto: Jacqueline Cortesi)
GartenNetzBern: Zu Besuch im Familiengarten Selhofen im Juni 2023 (Foto: Jacqueline Cortesi)

GartenNetzBern – Anlässe und Projekte

Die Mitwirkenden des GartenNetzBern engagieren sich in vielseitigen Projekten und führen zahlreiche Anlässe durch.

Auf dem GNB-Jahresprogramm 2023 stehen unter anderem sechs GNB-Gartenrundgänge. Hier können sich die Gärten der Stadt Bern gegenüber dem angrenzenden Quartier und anderen Interessierten öffnen und ihre Aktivitäten sichtbar machen. Die öffentlichen Gartenrundgänge sind auch eine ideale Gelegenheit für den Erfahrungsaustausch. Dieses Jahr sind noch folgende GNB-Gartenrundgänge geplant:

Zum ersten Mal organisierte das GNB diesen Juni selber einen Gartenkurs. Er widmet sich dem Thema Regenerativer Bodenaufbau im Garten. Ein Beispiel für einen Weiterbildungsanlass unter dem Dach des GNB ist auch jener vom letzten Jahr über Nützliche Haustiere im Wurmkompost.

Wer schon einmal auf dem Berner Hausberg «Güsche» (Gurten, in Wabern) war, hat zweifellos das Gurtengärtli entdeckt, das ebenfalls im GartenNetzBern mitwirkt. Das Gurtengärtli ist ein Teil des Projekts «Gartenkind» von Bioterra. Auf unserem Gartenblog berichten wir übrigens über die erstmalige Beteiligung des Familiengartens Wienerberg (St. Gallen) am Projekt Gartenkind von Bioterra in 2023.

Annekathrin Jezler (OGG) – Scheidende Koordinatorin

Annekathrin Jezler, die kurz vor einem Stellenwechsel steht, schaut mit Zufriedenheit auf ihre Koordinationstätigkeit für das GNB zurück. Seit Beginn diene dem GNB das Urban Agriculture Basel (UAB) als Vorbild. Dieses fördert seit mehr als 10 Jahren als gemeinnütziges Netzwerk Organisationen und Projekte in der Region Basel. Es vereinigt gemäss seiner Website heute mehr als 90 selbstorganisierte Projekte.

Erstrebenswert wäre aus Sicht von Annekathrin Jezler, wenn das GNB einen vollständigen Überblick über die Gemeinschaftsgärten gewinnen könnte. Diese sind oft nicht Mitglied im Berner Familiengärtner-Verband und damit auch nicht im Dachverband des Schweizer Familiengärtner-Verbands. Einen Vorteil der aktuellen Netzstruktur des GNB sieht Annekathrin Jezler darin, dass die Mitwirkung niederschwellig ist.

Jacqueline Cortesi

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