Vom Anpflanzen bis zum Verarbeiten
Die Saison für Brombeeren dauert bei uns in der Schweiz, je nach Sorte und Standort, ungefähr von Juni bis anfangs Oktober. Heute gebe ich euch einige Informationen zu diesen edlen, meistens schwarzen Beeren. Die Tipps reichen von Ratschlägen zum Anpflanzen bis hin zur Aufbewahrung und Verarbeitung. Und ein feines Rezept für Joghurt-Musse mit Brombeermark ist auch dabei – leicht, luftig und schnell zubereitet.
Gesund und wohlschmeckend
Jede der zahlreichen Teilfrüchte einer einzelnen Beere besteht aus der Aussenhaut und einem Kern («Stein»). Botanisch gehören Brombeeren daher zu den Sammelsteinfrüchten. Im Stein befindet sich der Same der Brombeere. Reife und süsse Früchte kannst du leicht pflücken. Sie fallen dir fast schon von alleine in die Hand. Beim Pflücken gibt es gegenüber den Himbeeren den Unterschied, dass der Blütenboden auch bei einer reifen Brombeere mitkommt. Er ist nämlich mit der Frucht verwachsen.
Brombeeren kannst du auf die verschiedenste Art und Weise verarbeiten oder sie auch einfach direkt vom Strauch in deinen Mund befördern. Das schmeckt himmlisch. Die Brombeeren enthalten Antioxidantien und ziemlich viel Vitamin C. Nebst weiteren Vitaminen liefern sie verschiedene Mineralstoffe wie Eisen. Der Wasseranteil beträgt pro 100 g etwa 88 g, der Zuckeranteil rund 5 g. Brombeeren sollen auch gut sein für die Fettverbrennung.
Brombeersaft wird bei Heiserkeit eingesetzt. Die Brombeerblätter gelten als Heilpflanze. Ein Brombeerblätter-Tee kann gegen leichten Durchfall helfen. Bei Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenraum kannst du mit erkaltetem Brombeerblätter-Tee gurgeln oder den Mund spülen. Der Tee wirkt entzündungshemmend.
Die Beeren sind roh eine gesunde, feinschmeckende und ballastreiche Zwischenmahlzeit. Du kannst daraus vielseitige Desserts kreieren oder sie als Sauce zu Wildgerichten servieren. Weitere Verwendungsmöglichkeiten sind Konfitüre, Gelee, Sorbet, Sirup und Smoothies. Je nach Zubereitung reichern sich allerdings auch die Kalorien an ….
Brombeeren aufbewahren
Wenn du Brombeeren nicht rasch verbrauchst, wirst du leider bald bemerken, dass sie schnell ungeniessbar werden. Umgekehrt ist wichtig zu wissen, dass Brombeeren nach dem Pflücken nicht mehr nachreifen!
Ausgereifte Früchte sind dunkel und eher matt, nicht mehr so glänzend. Beginnt die Beere zu schimmeln, ist sie nicht mehr geniessbar. Gleiches gilt bei Verfärbungen oder auslaufendem Saft. Dies kann ein Anzeichen für einen Pilzbefall sein.
Im Kühlschrank kannst du die Brombeeren maximal eine Woche bei 0 bis 2 Grad Celsius aufbewahren. Es ist aber trotzdem besser, sie nicht länger als ein bis zwei Tage im Kühlschrank zu lassen. Je weniger sich Beeren dabei berühren, desto besser. So stecken sie sich nicht gegenseitig mit Schimmel an. Breite sie daher beispielsweise auf einem Teller mit genügend Distanz zwischen den einzelnen Früchten aus.
Wasche die Beeren auf keinen Fall zum Voraus. Sie sollen trocken in den Kühlschrank, sonst beginnen sie noch rascher zu schimmeln. Gut zur Aufbewahrung eignet sich das Gemüsefach deines Kühlschranks. Da die Früchte druckempfindlich sind, solltest du sie nicht unter fliessendem Wasser reinigen, sondern ins stehende Wasser eintauchen, unter Zuhilfenahme eines Siebs.
Nicht selber ausprobiert habe ich den folgenden Ratschlag: Lege die Brombeeren für einige Minuten in ein Essigbad, um ihre Haltbarkeit zu verlängern. Mische dabei in einer Schüssel oder Pfanne ein Teil (1 Tasse oder 1 Esslöffel) hellen Essig und drei (gleiche) Teile laufwarmes Wasser. Wasche die Beeren danach mit reinem Wasser und trockne sie sanft. Das geht ideal mit Hilfe eines Küchenpapiers.
Im Tiefkühlschrank halten die Beeren bestimmt ein Jahr. Aber auch hier gilt: Vor dem Einfrieren sollten die Beeren trocken sein. So vermeidest du Frostschäden. Später hilft langsames Auftauen, damit die Früchte nicht matschig werden. Willst du die Brombeeren nicht als «gefrorenen Klotz» aus dem Tiefkühlgerät nehmen, solltest du die Beeren vorgefrieren. Breite sie hierfür auf einem Tablett oder Teller mit etwas Abstand untereinander aus. Schiebe das Tablett für eine Stunde in die Tiefkühltruhe. Fülle die Beeren anschliessend um in ein Tiefkühlgefäss oder einen Gefrierbeutel. Berücksichtigst du dieses Vorgehen, frieren die Beeren später nicht aneinander fest.
Brombeeren anpflanzen
Kreuzungen bringen immer wieder neue Brombeersorten hervor. Es gibt wilde Brombeeren, solche mit roten statt schwarzen Früchten, aufrechtwachsende oder rankende Sorten, aber auch dornenlose oder immergrüne Sorten. Zur Sortenwahl lass dich am besten durch Fachspezialisten beraten.
Grundsätzlich kannst du heute, wo die meisten von uns eine Pflanze mit Wurzelstock im Fachhandel erwerben, Brombeeren während der ganzen Gartensaison anpflanzen. Trotzdem eignet sich der Herbst zum Anpflanzen besonders gut. Denn in diesem Fall treibt die Pflanze schon im kommenden Frühling zeitig aus. Hast du in deinem Garten genug Platz zur Verfügung, so kannst du frühe und spätere Sorten anpflanzen. Dadurch verlängerst du deine persönliche Brombeersaison.
Brombeeren sind zwar nicht anspruchsvoll, bevorzugen aber doch eher mittelschwere, durchlässige und leicht saure Böden sowie windgeschützte Standorte. Bevor du die Pflanze in den tiefgründig gelockerten Boden stellst, wässere den Wurzelballen durch kurzes Eintauchen in einen Wasserbehälter (nicht im Brunnen, damit das Brunnwasser sauber bleibt). Die ausgehobene Pflanzengrube sollte doppelt so gross wie der Wurzelballen sein. Die obere Fläche liegt dabei ungefähr 5 cm tiefer als der gewachsene Boden. Füge besonders bei schweren Böden ein wenig gut verrotteten Kompost zur ausgehobenen Erde hinzu, bevor du das Loch mit dieser Mischung wieder auffüllst.
Nach dem Angiessen kannst du im Pflanzenbereich nochmals etwas reifen Kompost (ca. 2 bis 3 Liter pro m2) ausbringen. Indem du rund um die Pflanze Rindermulch ausbringst, bleibt dein Boden auch im Sommer länger feucht. Für kriechende Brombeersorten brauchst du eine Rankenhilfe. Für schwächer wachsende Sorten eignet sich die Fächer-Erziehung, bei stärker wachsenden Sorten solltest du die Palmetten-Erziehung anwenden (je drei Ruten einzeln waagrecht nach rechts und links anbinden).
Ruten schneiden
Nach Abschluss der Ernte im Herbst musst du die abgetragenen Ruten über dem Boden wegschneiden. Belasse nur vier bis fünf Jungruten. Falls du nicht alle verbleibenden Ruten am Rankengerüst festbindest, bilden die auf dem Boden aufliegenden Pflanzen Wurzeln. Die daraus spriessenden Neupflanzen beginnen dann die bestehenden zu verdrängen. Die Geiz- bzw. Seitentriebe, die sich in den Achseln der Jungtriebe bilden, schneidest du auf drei Augen zurück.
Wilde Brombeeren in deinem Garten entfernen
Wild gewachsene, unerwünschte Brombeeren in deinem Garten kannst du nur in mühsamer Handarbeit entfernen. Schütze dich dabei mit geeigneten Kleidern und Handschuhen vor den Stacheln. Sie sind ein typisches Merkmal wilder Sorten. Schneide im ersten Arbeitsgang die Pflanze bis auf 20 cm über dem Boden zurück. Im zweiten Arbeitsgang stichst du den Boden mit einem scharfen Spaten Stück für Stück ab, bis du die Pflanze zusammen mit den Wurzeln aus der Erde herausziehen kannst.
Armenische Brombeeren fallen unter das Umgangsverbot
Vielen Freizeitgärtnerinnen und -gärtnern ist die Armenische Brombeere bekannt. Ihre Früchte sind nämlich ebenfalls essbar. Diese Brombeeren gehören aber zu den gebietsfremden Pflanzen mit invasivem Verbreitungspotenzial. Es ist eine jener Pflanzen, für die ab bzw. seit dem 1. September 2024 ein Umgangsverbot besteht. Solche Pflanzen dürfen nicht mehr in die Schweiz importiert oder hier weitergegeben werden. Die Pflege bei Privatpersonen bleibt aber erlaubt. Pflanzen, die bereits in einem Familiengarten vorhanden sind, betrifft das Verbot also nicht. Achtet aber in eurem Verein darauf, dass diese Pflanzen bei einem Pächterwechsel entfernt werden.
Rostpilz und andere Pflanzenkrankheiten bei Brombeeren
Von Rostpilzen sind vor allem die Ruten und Blätter der dornenlosen Brombeersorten betroffen. Auf der Blattoberseite bilden sich auffällige dunkelrote Flecken.
Das Hortipendium liefert dir die Schadbilder, damit du daraus schliessen kannst, an welcher Krankheit deine Brombeeren leiden.
Was sind Deine Erfahrungen mit Brombeeren?
Welche Erfahrungen hast DU mit Brombeeren gemacht? Es wäre toll, wenn du unten von deinen persönlichen Erfahrungen berichten würdest.
Joghurt-Mousse mit Brombeermark
Zutaten
- 2.5 Blatt Gelatine
- 380 gramm Brombeeren Davon 5 Brombeeren für die Dekoration zurückbehalten.
- 5 Esslöffel Puderzucker
- 500 gramm ungezuckerter Naturjoghurt Davon drei Esslöffel getrennt halten.
- 250 gramm Vollrahm
Anleitungen
Vorbereitung
- Zuerst die Blätter der Gelatine voneinander getrennt während fünf Minuten im kalten Wasser einweichen.
- Den Rahm steif schlagen.
- Einige Kaffeelöffel davon abschöpfen und im Kühlschrank bis zum Dekorieren des Desserts aufbewahren.
Zubereitung
- Die Brombeeren mit einer Gabel zerdrücken.
- Puderzucker hinzugeben
- Die Masse kurz aufkochen.
- Diese Fruchtmasse anschliessend durch ein feinmaschiges Sieb streichen. Auf diese Weise gewinnst du das Fruchtmark ohne Kerne.
- Gelatine ausdrücken und mit drei Esslöffel Jogurt verrühren. Diese Gelatinemischung erwärmst du langsam, bis sich die Gelatine ganz aufgelöst hat. Abkühlen lassen.
- Fruchtmasse mit dem restlichen Joghurt verrühren.
- Zitronensaft und das Mark der ausgekratzten Vanilleschote einrühren.
- Die abgekühlte Gelatinemischung unter die Frucht-Joghurtmasse heben.
- Zum Schluss auch noch den Schlagrahm unterheben.
Kaltstellen und Dekorieren
- Das Brombeermousse in Dessertschalen oder Joghurtgläsern während mindestens fünf Stunden im Kühlschrank kaltstellen.
- Vor dem Servieren mit dem beiseite gestellten Schlagrahm und einer oder mehreren Brombeeren garnieren.